Fellpflege der Maine Coon

Regelmässige Fellpflege ist wichtig für die Maine Coon

Die Fellpflege der Maine Coon ist, wie bei allen Langhaarkatzen und Katzen mit halblangem Fell, ein wichtiges Thema. Es ist erforderlich, dass der Halter seinen Schützling bei der Fellpflege unterstützt. Besonders im Frühjahr und im Herbst kämmen deutsche Haushalte Berge von Unterwolle und losem Deckhaar aus dem Fell ihrer Katzen. Da mir viele Besucher von verschiedensten Herausforderungen bei ihrem Fellpflege-Ritual mit ihren sanften Riesen berichtet haben, möchte ich Ihnen hier unsere Erfahrungswerte zum Thema Fellpflege unserer Maine Coon Katzen bereitstellen.

Die Katze ist ein reinliches Tier

Katzen sind sehr reinliche Tiere und so liegt es in ihrem natürlichen Verhalten, sich mehrmals täglich ausgiebig zu putzen. Aber nicht nur das. Gut sozialisierte Katzen sind bei der sogenannten „Katzenwäsche“ auch ihren Artgenossen gegenüber äußerst hilfsbereit. Daher kann man nicht selten beobachten, wie sich Katzen, vor allem am Rücken und am oberen Teil des Kopfes gegenseitig putzen. Warum genau da? Weil die Katze sich dort nur sehr mühsam bis gar nicht mit ihrer Zunge reinigen kann.

Grundsätzlich „leckt“ sich die Katze ihr Fell sauber und nutzt dabei auch ihre Zähnchen. Kleine Knötchen oder sonstigen Unrat entfernt sie so aus ihrem Fellkleid. Um ihr Gesicht zu reinigen, behilft sich die Katze mit ihren Pfoten. Dabei wird das Fell der Pfote mit der Zunge angefeuchtet. Anschließend reibt sich die Katze mit der Pfote ausgiebig im Gesicht. Den Vorgang wiederholt sie so lange, bis ihr Anspruch an Sauberkeit erfüllt ist.

War die Katze eben auf der Toilette, so wird sie sich wenige Meter nach dem Verlassen des Katzenklos niederlassen. Nun beginnt sie ihren After, das Geschlechtsteil und das darum liegende Fell gründlich zu reinigen.

Fellpflege der Maine Coon

Erst dann geht die Katze auf ihren Schlaf- oder Liegeplatz. Auch das Reinigen der Pfoten beobachtet man mehrmals täglich. Vor allem dann, wenn die Katze einen gesicherten Freigang genießt. Dieses Verhalten lernen Katzen von Kind an und perfektionieren es für ihre Bedürfnisse.

Die Fellstruktur der Maine Coon

Das Fell einer gesunden Maine Coon Katze ist grundsätzlich halblang, dicht und glänzend. Es ist für uns Menschen ein wichtiger Indikator, der die Gesundheit der Katze widerspiegelt. Ist das Fell beispielsweise matt, ungepflegt oder fettig, ist oftmals etwas mit dem natürlichen Nährstoffhaushalt, oder der Gesundheit der Katze nicht in Ordnung.

Zur klaren Zuordnung der Fellfarben hat die FiFé den sogenannten EMS Farbcode für die Fellfarben und Zeichnungen jeder Katzenrasse entwickelt. Lesen Sie hier mehr zum Thema EMS Farbcode der Maine Coon

Die einzelnen Haarvarianten der Katze im Überblick

  • Deckhaar

    Das Deckhaar ist wie der Name schon sagt, die oberste Fellschicht, die wir am Körper der Katze sehen. Sie bedeckt und schützt dadurch die darunterliegenden Fellschichten und die Haut vor Umwelteinflüssen wie Wasser und UV-Strahlung. Zudem gibt das Deckhaar dem Fell seine Dichte und dient je nach Färbung auch als Tarnung des Katzenkörpers in der freien Natur. Die für uns sichtbare Fellfarbe und Zeichnung wird durch die jeweilige Pigmentierung der einzelnen Deckhaare sichtbar.

  • Leithaar

    Die Leithaare sind über den Katzenkörper verteilt, vereinzelt im Deckhaar zu finden. Sie geben dem Fell die gewisse Griffigkeit und Härte. Die Katze kann diese Haare durch ihre Muskeln am Haarschaft steuern. Dadurch kann sie ihr Fellkleid aufplustern, wodurch sie größer erscheint. Dies tut sie zum Beispiel, wenn sie Drohgebärden kommuniziert, oder Angst hat.

  • Grannenhaar

    Die Grannenhaare sind wie die Leithaare auch, ein Teil des Deckhaares der Katze. Sie sind auch als Haupthaar, Konturhaar oder Stichelhaar bekannt. Jedes Grannenhaar ist mit entsprechenden Drüsen im Körper der Katze verbunden. Durch Putzen werden die Drüsen aktiviert. Das austretende Sekret verleiht dem Deckhaar eine Schutzschicht gegen Wasser und Kälte.

  • Wollhaar / „Unterfell“

    Das Unterfell besteht aus den kürzesten Haaren der Katze und sitzt direkt auf der Haut. Sie wachsen sehr eng und dicht, wodurch Sie die Haut der Katze vor Parasiten schützen. Zudem halten sie den Katzenkörper warm. Es gibt Rassekatzen wie zum Beispiel die Bengalkatze, die keine Unterwolle besitzen. Sie sind als sogenannte „Allergiker-Katzen“ bekannt.

  • Tasthaar / „Schnurrhaare“

    Die Schnurrhaare dienen der Katze als Teil ihres Tastsinns und sind auch als Sinushaar, oder Vibrissen bekannt. Daher zählen sie eigentlich nicht als Teil des Fellkleides, sondern vielmehr als eines ihrer Sinnesorgane. Schnurrhaare sind dicke, feste Haare, die eine spezielle Wurzel besitzen. Darüber sind sie mit zahlreichen Nerven verbunden. Neben den gut sichtbaren Schnurrhaaren um das Maul der Katze, besitzt sie auch Tasthaare über den Augen, am Kinn und an verschiedensten Gelenken. Da die Katze ein sehr guter Jäger ist, nutzt sie ihre Schnurrhaare, um die Bewegungen ihrer Beute aufzuspüren. Auch nachts dienen diese Haare der Katze zur Orientierung.

Warum wechselt die Katze ihr Fell

Fellpflege der Maine Coon

Jede Katze, ganz gleich, ob sie den Kurz-Halblang- oder Langhaarrassen angehört, wechselt jedes Jahr aufs Neue ihr Fell. Der Grund hierfür liegt in der Natur und wird vom Wetter gesteuert. So wie wir Menschen uns entsprechend dem Wetter kleiden, wechselt auch die Katze ihr Fell. Im Frühjahr, wenn es wärmer wird, wirft sie ihr Fell ab, sodass es luftiger wird. Im Herbst, wenn es kalt wird, sprießt das Fell in vollen Zügen und wird wieder dichter.

Vor allem Besitzer von Halblanghaar- und Langhaarkatzen sind in dieser Phase gefordert, denn es heißt jetzt kämmen, kämmen, kämmen.

Nehmen Sie sich die Zeit für die Fellpflege nicht, leidet ihr Tier. Laufend erbricht sie Haarballen und ständig kommen neue Fellknoten und Fellplatten hinzu, die für die Katze schmerzhaft werden können und Angriffsfläche für Parasiten bieten.

Knoten und Platten im Fellkleid

Jeder Halter von Maine Coon oder anderen Halblang-Langhaarkatzen wurde in seinem Leben als Dosenöffner bereits mit Knoten und Platten im Fell der Maine Coon konfrontiert. Sie sind nicht immer ein Indikator dafür, dass jemand seine Katze nicht pflegt und umsorgt, solange es sich um Knötchen handelt. Hat eine Maine Coon tatsächlich Fellplatten, ist dies unumstritten auf mangelnde Main Coon Fellpflege des Halters zurückzuführen.

Erschwerend kommt hinzu, dass das Wollhaar ohnehin schon sehr dicht wächst, um die Haut zu schützen und durch die Verfilzungen keine Luft mehr an die Haut kommt. Dadurch fängt die Haut oftmals an zu schuppen und nicht selten entzünden sich diese Stellen.

Knoten und Platten kurz erklärt

  • Knoten im Katzenfell

    Knoten im Fell hat jeder Maine Coon Halter, auch wir. Es kommt jedoch darauf an, zu welcher Jahreszeit und an welcher Körperstelle. Ein Fellknoten ist nichts anderes als verfilztes Fell. Es entsteht meist dort, wo Körperteile aneinander reiben, oder das Fell verschmutzt wird. Typische Stellen hierfür sind die Achseln der Vorderläufe, das Fell am Hintern, die Innenseiten der hinteren Oberschenkel, der Halskragen oder kleine Stellen hinter den Ohren. Sie beginnen in der Größe einer Erbse und wachsen mit jedem Tag, an dem die Katze nicht gekämmt wird. Einige Besucher berichten uns von verzweifelten Suchen im Internet nach Entfilzungskamm Maine Coon, oder Maine Coon Bürsten Forum. An der Stelle ist regelmäßiges und vor allem richtiges Kämmen der Schlüssel zum Erfolg.

  • Platten im Katzenfell

    Hat eine Maine Coon verfilztes Fell ist der Grundstein für Fellplatten gelegt. Diese sogenannten Fellplatten sind große verfilzte Flächen im Fellkleid der Katze. Bis sich eine Platte bildet, vergehen Wochen, in denen sich der Halter nicht um sein Tier gekümmert hat. Sie sind für die Katze extrem schmerzhaft, da die verfilzten Haare dauerhaft die Haut auf Spannung halten. Bei jeder Bewegung der Katze verursacht die bereits gespannte Haut Schmerzen. In den meisten Fällen müssen sie unter Narkose von einem Tierarzt entfernt werden. Zudem ist nicht selten die Haut darunter bereits stark entzündet.

Haarballen trotz Fellpflege

Haarballen sind nicht schön, aber in Zeiten des Fellwechsels bei manchen Tieren nicht zu vermeiden. Ganz gleich wie intensiv wir die Fellpflege bei der Maine Coon betreiben, wir können nicht alle losen Haare erwischen. Nicht nur wir Menschen kämmen unsere Katzen in dieser Phase intensiv, auch die Katze putzt sich selbst und untereinander. Durch das Lecken nimmt sie mit ihrer rauen Zunge permanent losen Haare auf, die in ihrem Fellkleid stecken. Da die kleinen Haken auf der Zunge der Katze jedoch in Richtung Schlund gerichtet sind, kann sie die Haare nicht „ausspucken“. Sie muss die aufgenommenen Haare schlucken. Im Magen sammeln sich diese Haare dann und werden von der Katze als Haarballen ausgewürgt. Sie können ihr Tier mit speziellen Futtermitteln gegen die Haarballen-Bildung unterstützen.

Fettschwanz bei Katzen

Bei den meisten potenten Katern tritt mit Erreichen der Geschlechtsreife der sogenannte Fettschwanz auf. Er entsteht durch eine Drüse, die sich am Schwanzansatz befindet und zu viel Talg produziert. Die Talgproduktion wird durch männliche Hormone, wie das Testosteron, stimuliert. Die wachsartige und ölige Substanz ist dafür verantwortlich, dass das Fell an der Stelle verklebt. Pflegt man den Schwanz des betroffenen Katers nicht regelmäßig, wird die verklebte Stelle immer größer und härtet zu einem Klumpen aus. Zudem bilden sich unter den Verklebungen durch die Reizung der Haut Schuppen. Die Haut kann sich entzünden und öffnet Tür und Tor für Parasiten, Bakterien und Pilze.

Besonders Tiere, die stark unter einem Fettschwanz leiden und zudem schlecht gepflegt werden, weisen am Schwanz oft kahle Stellen auf. Das betroffene Tier leckt sich permanent und knabbert an der Stelle, um ihren Juckreiz zu stillen. Dies kann so weit führen, dass sich das Tier wund beißt und sich durch die Bakterien und Keime im Katzenmaul der ganze Schwanz entzündet.

Fettschwanz richtig behandeln

Wir persönlich halten es für übertrieben, bei einem „normalen“ Fettschwanz und einem „beschwerdefreien“ Tier, unseren Tierarzt zu konsultieren und dem fettigen Übertäter womöglich auch noch mit Antibiotika entgegenzutreten. Vielmehr setzen wir auf Fellpflege und fahren damit sehr gut.

Wir empfehlen, das Langfell am Schwanz des Katers, sowie den Schwanzansatz am Rücken, regelmäßig zu bürsten und abzupudern. Ist der Schwanz arg verfettet, waschen wir diesen unter lauwarmen Wasser mit entsprechendem Shampoo gründlich aus. Wichtig ist das Fell danach zu trocknen und den Schwanz durchzukämmen. Als Prävention kann der Schwanz nun abgepudert werden.

Die Maine Coon richtig kämmen

Heutzutage gibt es allerlei Maine Coon Fellpflege Produkte. In unseren Produktempfehlungen stellen wir Ihnen die Produkte vor, die wir selbst im Einsatz haben. Nicht alle sind jedoch aus unserer Sicht sinnvoll. Bei manchen gehen wir sogar so weit, dass sie dem Tier Schaden und unnötig Schmerzen zufügen. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass alle Zähne, ganz gleich bei welcher Art von Kamm oder Bürste, eine abgerundete Spitze haben. Andernfalls kratzen und verletzten Sie das Tier beim Kämmen. Um die Fellpflege bei der Maine Coon so stressfrei wie nur möglich zu halten, sollte man bereits im Kittenalter damit beginnen.

Pflegt man das Fell regelmäßig, entwickelt nicht nur die Katze, sondern auch der Halter, eine Routine. Das Kämmen und Bürsten wird Teil des Alltags und manche Katzen kommen freiwillig und genießen das Gefühl. Wiederrum andere geben sich der Fellpflege hin, weil sie wissen, dass es danach ein Leckerli gibt. Egal wie, Beides hat einen positiven Effekt für die Katze und es ist keinerlei Zwang oder gar Gewalt nötig.

Wie kämmen wir eine Maine Coon

Wie eben beschrieben, erlernen wir unseren Maine Coon Kitten die Fellpflege bereits sehr früh. Zu Beginn spielerisch und mit viel Lob und Liebe. Relativ zügig trainieren wir unseren Katzen einen festen Ablauf an.

Zuerst wird gekämmt, danach gebürstet und am Ende gibt es Lob und Leckerli. Ebenfalls wichtig ist, dass man mit der Haarwuchsrichtung kämmt. Also vom Kopf in Richtung Schwanz. Zudem kämmt und bürstet man in langen Zügen den gesamten Körper entlang und nicht in kurzen Schritten.

Wir kämmen meist zu zweit und meine Frau hält die Katze mit beiden Händen vor sich, sodass die Beine frei hängen und ich alle Stellen gut erreichen kann. Ich beginne das Kämmen immer am Hintern, gefolgt von den Hinterläufen und zuletzt wird der Schwanz gebürstet, den ich bei Bedarf gleich mit Puder versehe.

Fellpflege der Maine Coon

Fellpflege-Rituale sind hilfreich

Ist dies erledigt, nehme ich die Katze und stelle sie mit einer Hand vor mir auf ihre Hinterläufe. Mit der anderen Hand kämme oder bürste ich das Fell der Katze. Auch dafür nutzen wir immer denselben Tisch. Dabei kann ich die Katze so drehen wie ich sie brauche und kann die Seiten, den Rücken, den Bauch und auch die Achselhöhlen der Vorderläufe stressfrei pflegen.

Fellpflege der Maine Coon

Bemerke ich Knötchen im Fell, so kämme ich diese aus, oder nutze einen entsprechenden Rasierer.

Scheren oder ähnliches haben bei der Entfernung von Fellknoten nichts verloren!

Am Bauch von Katzen ist Vorsicht geboten, damit beispielsweise die 8 Zitzen der Katze nicht durch den Kamm oder ähnlichem verletzt werden. Gerade bei jungen Katzen ist die Gefahr groß, dass sich Zitzen zwischen den Zähnen des Kamms verhängen.
Ist die Fellpflege fertig, lobe ich die Katze ausgiebig, sie erhält ihr Leckerli und ich setze sie vom Tisch zurück auf den Boden.

Ich beende durch dieses feste Ritual die Fellpflege bei allen Tieren gleich. Huscht mir eine Katze zwischendrin vom Tisch, so hole ich sie konsequent wieder zurück. Es ist wichtig, dass der Halter die Fellpflege beendet, nicht die Katze.

Maine Coon lässt sich nicht kämmen

In Ausnahmefällen gibt es jedoch auch Katzen, die sich aggressiv gegen die Fellpflege zur Wehr setzen. Hier gilt es dennoch einen kühlen Kopf zu bewahren und sich mit entsprechenden Hilfsmitteln auszustatten. Werden Sie nicht laut und vor allem nicht gewaltsam. Ist der Halter wütend oder ängstlich, überträgt er dies auf seine Katze. Die Fellpflege wird zur Stressprobe für Tier und Halter. Um sich selbst sicherer zu fühlen, empfehlen wir die Unterstützung einer zweiten Person zur Fixierung und den Einsatz von sogenannten Schweißer-Handschuhen. Diese sind aus dickem Leder und reichen je nach Ausführung und Statur des Trägers, teils bis zum Ellbogen. Zudem schützen sie vor Krallen, sowie möglichen Bissverletzungen.

Sollten Sie Fragen oder Anregungen zu diesem Artikel haben, so nutzen Sie bitte das Kontaktformular.

Autor: Alexander Hirschberger
Titelbild: © [Viks_jin – #704108909] / Adobe Stock

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